Das erste Spiel im neuen Kalenderjahr hatte gleich das Aufeinandertreffen zwischen dem verlustpunktfreien Spitzenreiter Schwabmünchen und dem Dritten Gundelfingen auf dem Program. Die mitgereisten Anhänger der Gärtnerstädter trauten fast Ihren Augen nicht, was sie von Ihrem Team zu sehen bekamen. Nach 60 Minuten feierten sie gemeinsam einen hochverdienten und völlig unerwarteten 28-31 Sieg beim Tabellenführer.
“Völlig unerwartet, weil der TVG buchstäblich mit dem letzten Aufgebot zum Spitzenspiel auflief”, waren sich die beiden Trainer Bernd Dunstheimer und Michael Hander einig. Die Startformation stellte sich quasi von selbst auf, da derzeit nur noch drei fitte Rückraumspieler zur Verfügung stehen. Markus Schreitt, Lucas Lindenmayr und Tobias Bauer waren auf stressvolle 60 Minuten eingestellt und die Hausherren liesen sich nicht lange bitten – sofort gingen sie mit 2-0 in Führung.
Die Freude wärte nur kurz – denn binnen einer Minute war der Ausgleich schon wieder hergestellt. Die Schwarz-Roten beherzigten die Worte aus der Teambesprechung. Sie aggierten völlig ohne Druck, hatten sichtbaren Spaß am Spiel und begannen zunehmend den Favoriten zu ärgern. Denen gefiel es gar nicht, dass der TVG permanent auf Tuchfühlung blieb. Auf jeden frenetisch gefeierten Treffer des Heimteams folgte postwendend die passende Antwort. Entweder wurde Nico Ruchti am Kreis freigespielt, oder Markus Schreitt traf aus dem Rückraum – auch Tobi Bauer war mit seinen schnürkellosen Treffern ein ständiger Unruheherd.
Probleme hatte Gundelfingen mit Schwabmünchens Werfer vom Dienst Matthias Gerlich, gegen den im ersten Abschnitt kein Kraut gewachsen war. Er war es auch, der nach einem zwischenzeitlichen 11-11 seine Farben wieder in Front brachte. Auch die Einwechslung von Routinier Peter Bürgle sollte sich für “Smü” bezahlt machen, denn bis zur Pause erspielten sie sich einen 17-14 Vorsprung.
Von den zweiten 30 Minunten werden sich die TVG Anhänger nach lange erzählen können. 7 Minuten plus dem Handicup einer Strafzeit, reichte dem TV Gundelfingen zum 18-18 Ausgleich. Es folgte eine Schrecksekunde, als sich Lucas Lindenmayr vor seinem Gegenspieler verbremste und sein Knie in eine ganz unschöne Position verrutschte. Ab da konnte er nicht mehr mithelfen, und ein gelernter Außenspieler mußte seine Aufgaben übernehmen. Schwabmüchen ging nochmals die Führung und behauptete bis zur 42. Minute einen zwei Tore Vorsprung. Fabian Deiniger kassierte eine weitere Zeitstrafe und kurz darauf mußte der TVG den nächsten Nackenschlag hinnehmen. Markus Schreitt wurde bei seinem Sprungwurfversuch in der Luft attakiert, konnte nicht mehr kontrolliert abrollen und brachte beim Aufschlag seine Hand zwischen Körper und hartem Hallenboden. Auch für ihn war damit die Partie gelaufen und bei ausstehenden 15 Minuten, mit nunmehr 2 Aussen im Rückraum lagen spätestens jetzt alle Trümpfe beim TSV Schwabmünchen.
Notgedrungen wurde Schwabmünchens Werfer Matthias Gehrlich in Manndeckung genommen, der sich dann an die Mittellinie zurückzog. Lediglich zu den Freiwürfen kam er wieder auf 9 Meter heran, schaffte es aber nicht mehr wie gewohnt, den Ball an Marc Lischka vorbeizubringen. Das war auch das Kernproblem seiner Mitstreiter, die ebenfalls kaum noch Gundelfingens Schlussmann überwinden konnten. Timo Lohner, Christoph Gerstmayr und Jacob Wiedemann wiederrum nutzten ihre Chancen und acht Minuten vor Spielende machte sich beim 25-28 versichtiger Optimismus auf der Gundelfinger Bank breit. Als kurz darauf Schwabmünchen auch vom 7 Meter Strich scheiterte nahm die erste Saisonniederlage konkrete Formen an. Nico Ruchti und Kapitän Tobias Bauer, die beide 60 Minuten durchspielen mußten, markierten vielumjubelt die letzten Treffer zum 28-31.
Damit rückt die Tabellenspitze wieder etwas zusammen und es darf sich auf eine spannende Rückrunde gefreut werden. Wenige Stunden nach dem Spiel bestätigte sich leider die Befürchtung, dass sich Markus Schreitt die Mittelhand gebrochen hat und hoffentlich zeitnah wieder mitwirken kann.
Spielfilm: 2-0, 3-4, 5-7, 10-10, 14-14, 17-14 / 18-18, 22-20, 24-24, 25-29, 28-31
Es spielten: Dominik Brucker, Marc Lischka, Christoph Gerstmayr (1), Tobias Bauer (12/1), Lucas LIndenmayr (2), Fabian Deininger (2), Nico Ruchti (4), Markus Schreitt (5/2) Timo Lohner (2), Jacob Wiedemann (3)