Nach dem Debakel in der Hinrunde erleben 250 Zuschauer in der Kreissporthalle ein Spektakel mit einem verdient erfolgreichen TV Gundelfingen.
Die Gäste aus Lauingen reisten mit breiter Brust und zahlreichen Fans aus der Nachbarstadt an. Ein knappes Dutzend Trommler sorgte für ohrenbetäubenden Lärm und versuchte Heimspielcharakter in der Gundelfinger Kreissporthalle zu erzeugen. Der 0:3 Lauf zu Beginn wurde frenetisch gefeiert und im Publikumsblock der Heimmannschaft wurden Erinnerungen an das Hinspiel wach, in dem die Gumpp & Maier Truppe ebenfalls den besseren Start erwischte – und dem Spiel über 60 Minuten ihren Stempel aufdrückte.
Die Gundelfinger Handballer um Kapitän Alex Hälbich waren jedoch fest entschlossen, das heute nicht zuzulassen. Es sollte keine Meisterfeier für Lauingen in Gundelfingen geben. In der 13. Minute warf Simon Bamberger zum Ausgleich ein und das Derby war endgültig auf Augenhöhe und die gesamte Halle auf erhöhter Betriebstemperatur. Der Lauinger Top-Torjäger Soderer wurde von Aaron Schirm bzw. Benjamin Kling über 60 Minuten in die kurze Deckung genommen, wodurch dieser nur zu sechs Feldtoren kam. Beim Stand von 12:11 geriet der TVG zunächst in doppelte, dann in dreifache Unterzahl – erzielte trotzdem zwei Tore und ließ nur einen Siebenmetertreffer zu. Als ein Sechs-gegen-Sechs wiederhergestellt war, zeigte die Anzeigentafel ein 15:15. Dass die Gärtnerstädter heute alles in die Waagschale werfen würden, um die Früchte ihrer Arbeit zu ernten, war nun auch dem Letzten in der Halle bewusst. Vom elektrisierenden Lokalderby scheinbar ungerührt war nur der souverän leitende Schiedsrichter Pius Waldmann.
Kurz vor der Halbzeit parierte Adrian Farkas spektakulär einen Strafwurf vom sonst so sicheren Soderer und im Gegenzug netzte Alex Hälbich ein, der mit zwölf Treffern einen Sahnetag erwischte. Gundelfingen kam besser aus der Kabine und blieb souverän im Abschluss. Die Härte in der Gästeabwehr nahm zu, um sich gegen die drohende Niederlage zu stemmen, führte aber auch zu Zwei-Minuten-Strafen, die den Gundelfingern das Herauswerfen eines Fünf-Tore-Vorsprungs erleichterte. Vier Soderer-Treffer innerhalb von fünf Minuten ließen die Mohrenstädter anschließend noch einmal Morgenluft schnuppern und alles nach vorne werfen. Vier Minuten vor dem Ende musste Gundelfingen eine Zeitstrafe hinnehmen und ihren Drei-Tore-Vorsprung zu fünft verteidigen. Das gelang bravourös und einen Soderer-Fehlwurf beantwortete postwendend Lucas Lindenmayr mit einem seiner drei Treffer in den letzten acht Minuten. Aaron Schirm erzielte gar noch einen weiteren Unterzahl-Treffer und ließ die Gäste ihr Team-Time-Out beantragen. Während die Unterzahl schließlich auf die andere Seite wechselte, traf Stefan Kunisch zwei Minuten vor dem Ende zum 37:32 und die Messe war gelesen.
Damit kommt es zu einem spannenden Finale zwischen Lauingen, Donauwörth und Gundelfingen. Alle drei Teams können noch Meister der Bezirksklasse werden – in der eigenen Hand hat es allerdings nur die HSG Lauingen-Wittislingen.
Spielfilm: 0:3, 6:6, 12:12, 18:16 – 25:20, 29:27, 32:31, 37:33
Aufstellung: Bay, Farkas (Tor); Kunisch (6 Tore, davon 1 Siebenmeter), Schirm (3), Punke, Gerstmayr, Schöttl (1), Hälbich (12, davon 1 Siebenmeter), Oweger, Nèmeth, Lindenmayr (6), Hander, Kling (3), Bamberger S. (6, davon 1 Siebenmeter)