Als Tabellenführer reiste die weibliche A-Jugend am Sonntag Abend zum FC Burlafingen an, eine Partie, die auf dem Papier zwar souverän gewonnen werden müsste aber in der Praxis an Spannung wieder kaum zu überbieten war und schlussendlich denkbar knapp mit 19:20 gewonnen wurde.
Bereits bei der Ankunft in der Halle sah man einige neue Gesichter in den Reihen der Burlafinger und konnte sich nicht auf bisherige Einschätzungen dieser Mannschaft verlassen. Zwar stellten die Gundelfingerinnen von Anfang an eine passable – wenn auch nicht hervorragende- Abwehr auf die Platte, doch in den ersten Minuten zeichnete sich bereits unerklärliche Unsicherheit und Hemmung im Angriff ab. Nach einigen Umstellungen bekam die Offensive für eine Viertel Stunde Auftrieb und die Maschinerie schien allmählich anzulaufen, auf das maue 3:3 in der Anfangszeit folgte dieser Zwischenspurt bis zum 4:8. Dann ebbte die Zuversicht jedoch schnell wieder ab, als sich die Mädchen in den letzten Minuten der ersten Halbzeit viel zu schnell 6 Gegentore einfingen und im Angriff deutlich zu weit von Lücken und Gegnern entfernt waren. Daraus resultierte dann der Führungswechsel und Halbzeitpfiff beim 10:9 für die Heimmannschaft.
In der Pause versuchte der Coach, die seltsame Blockade aus den Köpfen fast aller Mädchen zu lösen, sie zu motivieren und einige hilfreiche Justierungen an die Hand zu geben. Nach dem Wiederanpfiff entwickelte sich jetzt eine durchgehend spannende, aber von beiden Teams nicht besonders hochklassige Halbzeit, in der sich zwar keine der Mannschaften deutlich absetzen konnte, aber unsere Gundelfinger Mädels sich beim 12:13 endlich wieder die Führung erarbeiteten Zwar gerieten sie seither kein einziges Mal mehr in Rückstand, Burlafingen konnte jedoch immer wieder ausgleichen. Grund dafür war ein viel zu lethargischer konzeptloser Angriff und langzeitige Torflauten, die nur mit der viel Mühe defensiv ausgebügelt werden konnten. Symbolisch hierfür auch die Schlussphase: mit 17:19 lag man in Front, konnte in den letzten 4 Minuten aber kaum mehr einen konsequenten Angriff aufziehen, erzielte lediglich noch ein Tor in der so wichtigen Crunchtime und verhinderte am Ende mit Ach und Krach gerade noch so einen Ausgleich der Hausherrinnen.
Letztendlich verteidigten die Mädels mit dem 19:20 Sieg weiter die Tabellenspitze, und ja, auch solche Spiele muss man gewinnen. Allerdings sollte dieser Spruch nicht zur Gewohnheit und als Favorit mehr Souveränität und Überzeugung von der eigenen Sache unter Beweis gestellt werden. Stolz auf die kämpferische Leistung darf man bei einem im Spielverlauf so schweren Spiel aber fraglos sein und das brauchen sich die Mädels auch nicht nehmen lassen.
Um jetzt den Kurs zum Final Four beizubehalten gilt es jetzt aber, trotz des jungen Altersdurchschnitts mehr spielerische Reife und Freiheit sowie deutliches Selbstbewusstsein zu präsentieren, sodass im nächsten Spiel am 20. November beim aktuellen Tabellenzweiten Schwabmünchen wieder gefahrlos Punkte geholt werden können.
Torfolge: 3:3, 4:8, 10:9 – 12:11, 15:15, 19:20
TVG: Jennifer Barfuß (TW), Sofie Hopf, Nicole Fischer, Eva Gerstmayr (10/7), Katharina Gerstmayr, Julia Bamberger (1), Veronika Berchtenbreiter, Marie Hopf, Jesula Thomas (6), Lena Pertler, Jana Kling (3)