Für jeden Aufsteiger gilt das Gleiche – Heimspiele müssen gewonnen werden und besonders die Partien gegen Mit-Aufsteiger gelten als sogenannte 4-Punkte Spiele. Mit der SG Kempten-Kottern war am Sonntag Spätnachmittag genau so ein Konkurrent um den Klassenerhalt im Kreissportzentrum. Mit 35-29 lösten die Gärtnerstädter letztlich diese Aufgabe klar – davor standen jedoch 60 hart umkämpfte Spielminuten.

Mit der SG gastierte ein junges Team, dass sich gegen den TVG Einiges ausgerechnet hatte. Wie Gundelfingen auch, hatten sie 2 Punkte in der bisherigen Oberliga-Saison auf der Haben-Seite, warum sollte gegen den Mitaufsteiger nichts zu holen sein. Und genauso forsch und temporeich starteten die Gäste in die Partie. Die Hausherren hatten anfangs etwas mit der neuen Rolle – nicht automatisch der krasse Außenseiter zu sein, etwas Gewöhnungsschwierigkeiten. Zudem lastete schon ein gewisser Druck auf den Schwarz-Roten, denn ein Duell gegen einen ausgemachten Rivalen um den Klassenerhalt sollte tunlichst gewonnen werden.

Etwas zaghaft waren die ersten Abwehraktionen und Kempten-Kottern ging erwartet gnadenlos in jede sich bietende Lücke. Das Hauptproblem der Gundelfinger Abwehr lag im zu späten Attakieren Ihrer Gegenspieler. Die Folge waren schnelle Durchbrüche und siebenmeterreife Fouls, die bereits nach 5 Minuten in einem 2:4 für Kempten mündeten. TVG-Trainer Bernd Dunstheimer zog sofort die erste Auszeit und erinnerte seine Schützlinge an die ausgemachte Herangehensweise. Der gewünschte Effekt blieb zunächst aus und Kottern ging gar mit 2:6 in Führung.

Es kam noch dicker. Tobias Bauer kassierte 2 Minuten und die Gäste hatten die Möglichkeit auf 5 Treffer davon zu ziehen – aber Dominik Brucker zeigte sich erneut als 7 Meter Killer und ab diesem Zeitpunkt begann der TVG ernsthaft an diesem Spiel teilzunehmen. Noch in Unterzahl folgte der Anschlusstreffer und nach einer kleinen Anpassung in der Abwehr baute der TVG langsam einen schwer durchdringbaren Abwehrriegel auf. Dabei gefielen vorallem Marco Krumscheid, Pascal Röhm und Max Köster im Mittelblock, die abwechslungsweise Kemptens Hauptangreifer Daniel John immer besser in Griff bekamen. Aus einem 3:7 wurde ein 7:7 und auch Kemptens Trainer Griff zur Auszeitkarte.

Zumindest bis zum 10:10 verlief die Partie ausgeglichen, aber danach begann sich der TVG zusetzen. Fabian Hößler auf Rechts-Außen verwerte einige Male sehenswert und mit 14:11 wurden die Seiten gewechselt.

Das Ziel war die berühmte “Schippe drauf “zu legen und das taten die Gastgeber im zweiten Abschnitt. Immer mit einem beruhigendem 3-4 Tore Vorsprung im Rücken, zeigten Sie immer wieder schöne Aktionen. Julian Nief zimmerte mehrfach von 10 Metern die Bälle in den Kemptener Kasten, genauso wie Jannik Bihler von der anderen Halbseite. Gundelfingen hatte hier klare Vorteile aufgrund Ihrer Wechselmöglichkeiten. So nutzte zum Beispiel Christoph Gerstmayr seine Einsatzzeit für 5 blitzsaubere Tore vom Kreis, was letztlich auch für den entscheidenden 6 Tore Vorsprung Ausschlag gebend war.

Mit dem letztlichen 35-29 klettert der TVG aus dem Tabellenkeller auf den 8. Rang und trifft am kommenden Sonntag auf den Tabellennachbarn aus Friedberg.

Spielfilm: 2:1, 2:6, 7:7, 10:10, 14:11 / 19:14, 21:18, 27:23, 32:26, 35:29

Es spielten: Brucker, Lischka, Röhm (3), Schaarschmidt (3/3), Gerstmayr (5), Bauer (1), Hößler (5), Krumscheid (2), Nief (6), Frömel (2), Deininger, Lohner (1), Köster, Bihler (7)

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